Bern und Zürich gehen Digitalisierung im Gesundheitswesen gemeinsam an
Communiqué / Medienmitteilung
Bern und Zürich gehen Digitalisierung im Gesundheitswesen gemeinsam an
Bern, 16.3.2017 – Die privaten und öffentlichen Leistungserbringer der Kantone Bern und Zürich und deren Gesundheitsdirektionen wollen beim Aufbau einer eHealth-Plattform zusammenspannen und Synergien nutzen.
Beim Treffen vom 15. März der Regierungsräte Pierre Alain Schnegg, Gesundheitsdirektor des Kanton Bern und Dr. Thomas Heiniger, Gesundheitsdirektor des Kantons Zürich, wurde unter anderem ein gemeinsames Vorgehen hinsichtlich elektronischer Patientendossiers beschlossen. Der Entscheid hat Vorbildcharakter; weitere Kantone haben bereits Interesse an einer Zusammenarbeit angemeldet.
Inkraftsetzung des elektronischen Patientendossiergesetzes per Frühling 2017
Das am 19. Juni 2015 verabschiedete Bundesgesetz zum elektronischen Patientendossier (ePD) regelt die Voraussetzungen für dessen Einführung und wird voraussichtlich im April 2017 in Kraft treten. Durch einen künftig erleichterten Informationsaustausch zwischen Leistungserbringern des Gesundheitswesens (insb. Ärzte, Spitäler, Heime, Spitex-Organisationen, Apotheken) sollen die Behandlungsqualität verbessert und die Entscheidungskompetenz von Patientinnen und Patienten gestärkt werden.
Gemeinsames Vorgehen aller Leistungserbringer im Kanton Bern
Für den Datenaustausch aus den elektronischen Patientendossiers werden sogenannte eHealth- Netzwerke benötigt. Die Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern gab darum Anfang 2016 den Anstoss zur Initiative «BeHealth». Allein die breite Trägerschaft der Initiative zeigt die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit möglichst aller Leistungserbringer des Kantons an. Bezeichnenderweise haben sich für BeHealth private wie öffentliche Gesundheitsdienstleister von der Insel Gruppe bis zum kleinen Spitex-Anbieter zusammengeschlossen, um den Aufbau des Netzwerks gemeinsam anzugehen. Nach intensiven Beratungen fiel die Entscheidung, mit der nicht gewinnorientierten Betriebsgesellschaft axsana Gespräche über eine enge Zusammenarbeit aufzunehmen. Die Firma hat im Kanton Zürich die notwendigen Infrastrukturen bereits aufgebaut.
BeHealth und axsana wollen überregionale eHealth Plattform realisieren
Für die Realisierung einer überregionalen Plattform unter der technischen Leitung durch axsana sollen die Vorarbeiten der Leistungserbringer beider Kantone Zürich und Bern in ein für alle Parteien gewinnbringendes System eingespeist und zeitnah weiterentwickelt werden. Bis Sommer 2017 sollten die Konditionen der gleichberechtigten Zusammenarbeit in der Trägerschaft der axsana AG geklärt sein. Bisher ist vorgesehen, dass die axsana AG zum einen von einem Trägerverein der Leistungserbringer und zum anderen durch die öffentliche Hand getragen wird. Den Gesundheitsdienstleistern und der Bevölkerung beider Kantone wird so künftig ein Instrument zur Verfügung stehen, das sowohl als Stammgemeinschaft für das elektronische Patientendossier (ePD) fungiert als auch die interoperable Infrastruktur für digitalisierte Geschäftsprozesse (B2B) bereitstellen kann. Die Organisationen BeHealth und axsana streben eine Lösung an, die auch anderen Kantonen und Leistungserbringern offensteht – denn die integrierte Versorgung im Gesundheitswesen wird nur dann vorankommen, wenn die Stammgemeinschaften gross genug sind.
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